2. Blogeintrag 10.8.2011
Hallo Deutschland :)
mir geht es hier immernoch sehr gut und alles läuft für mich sogar noch besser als erwartet. In meinem Kopf entsteht so langsam ein Plan der Stadt und ich weiß ungefähr, wo die wichtigen Sachen sind. Nur hab ich noch nicht rausgefunden, wo ich meine Wäsche waschen kann, deswegen musste fürs Erste das Waschbecken herhalten. Aber das wird sich schon noch ergeben, denn scheinbar gibt es irgendwo eine Waschmaschine im Haus, nur leider konnte mir noch niemand sagen wo... Bratislava macht wirklich nicht den Eindruck einer Großstadt. Es ist wirklich viel weniger Verkehr, als ich gedacht hätte, vor allem mittags und spät abends. Während der Rush Hours, also hier so etwa 8-9 Uhr und 17-19 Uhr, ist dann schon was los auf den Straßen, aber es hält sich immernoch in Grenzen. Ich bin auch froh darum, dass die Fahrer hier, nicht wie in Italien, Griechenland oder generell im Süden Europas, Zebrastreifen und solche Sachen beachten. Von meinem Haus aus ist auch wirklich alles bequem zu erreichen und wenn das nicht der Fall ist, habe ich auch eine Straßenbahnstation um die Ecke. Also mit meinem Haus habe ich wirklich Glück gehabt, weil die Straße doch ruhig ist, aber ziemlich zentral liegt. Auf eigene Faust hätte ich so ein Zimmer wahrscheinlich nicht bezahlen können.
In der Schule läuft es auch ganz gut soweit, obwohl sprechen mir immer noch ziemlich schwerfällt, da mein Wortschatz noch ziemlich überschaubar ist. Vor allem das abrufen der Wörter in einem wirklichen Gespräch klappt noch nicht so ganz. Ich verstehe aber mittlerweile schon einiges von dem, was unsere Lehrerin uns so sagt, vor allem, wenn ich den Zusammenhang kenne. Schreiben geht wesentlich besser als lesen, wobei ich noch dran denken muss, die Akzente, also ý, í, é und so weiter zu setzen. Aber das wird schon. Wir haben auch eine gute Atmosphäre in der Klasse, die Leute sind alle ziemlich nett. Die Holländerin Claudia ist schon mit ihrem Freund abgereist, aber das war aus irgendeinem Grund schon vorher so geplant.
Die Leute, mit denen ich meine Freizeit verbringe, sind so die gleichen geblieben, also hauptsächlich Amerikaner. Viel Spaß habe ich allerdings auch mit Mathieu (es ist wohl nicht schwer zu erraten, dass er Franzose ist...). Mathieu hat Deutsch in der Schule gelernt, nur leider ist seine letzte Deutschstunde schon 4 Jahre her, aber er spricht Deutsch mit mir, ich Französisch mit ihm und wenn wir ein Wort nicht wissen, wird einfach Englisch benutzt. Ich lerne auch immer mehr Leute kennen, so zum Beispiel jemanden aus Chile oder ein Mädchen aus Weißrussland (deren Namen ich leider vergessen habe...). Man hat eigentlich immer jemanden, mit dem man über irgendwas reden kann. Und obwohl ich nun schon knapp 10 Tage in der Schule war, kenne ich immernoch nicht alle Gesichter... Aber bei 150 Leuten ist das denke ich nicht ungewöhnlich.
Am Samstag wollten wir dann das erste Mal das Nachtleben der Stadt erkunden. Also sind Karen, Mark, Laura, Valerie und ich losgezogen und sind erst ein wenig in der Altstadt hin und her geirrt, bis wir dann eine nette Cocktailbar gefunden hatten. Natürlich haben wir auch dort wieder ein paar Leute aus der Schule getroffen, mit denen ein bisschen geredet und sind dann weitergezogen. So wirklich wussten wir nicht, was wir machen sollten, aber sind dann irgendwann in einer Musikkneipe hängen geblieben, die von außen sehr verrucht aussah, sich dann aber herausgestellt hat, dass es ein wirklich schöner Gewölbekeller ist. Dort habe ich auch noch mit ein paar Slowaken gesprochen, die aber leider nicht aus Bratislava waren. Aber generell habe ich das Gefühl, das Slowaken etwas offener sind als Deutsche, weil man ständig von irgendjemandem angesprochen wird, die Leute bieten einem fast immer Hilfe an, wenn sie sehen, dass irgendwas nicht klappt(wie bei mir im Postbüro, als ich versucht habe herauszufinden, welche Nummer ich ziehen muss, um das Geld für den Ausflug zu überweisen).
Der Sonntag war zur freien Verfügung, also habe ich mit der üblichen Besetzung auf nach Wien gemacht. Hin- und Rückfahrt mit dem Bus gab es schon für 13€, also nicht besonders viel. Wien ist wirklich eine richtige schöne und eindrucksvolle Stadt, nur leider hatten wir kaum die Chance ein wenig rumzuspazieren, weil wir ankamen, uns erstmal in die Stadt kämpfen mussten und als wir einmal die Fußgängerzone durchquert hatten, fings auch schon an zu regnen. Daher haben wir uns für eine Bustour durch die Innenstadt entschieden, so haben wir wenigstens ein bisschen was gesehen. Aber für mich wird es wohl keine große Sache sein, nochmal nach Wien zu kommen, vor allem wenn Tony(ein Freund aus Amerika) in 2 Wochen da sein wird. Nach der Bustour gab es dann wegen dem Regen nicht mehr besonders viel zu tun, also sind wir wieder zurück nach Hause gefahren.
Eigentlich gibt es noch so einiges zu erzählen, über den Samstagabend, über die Leute in der Schule und im großen und Ganzen die Sachen, die ich hier so erlebt habe. Nur mein Blog soll ja kein Tagebuch sein, sondern nur alle, die sich interessieren grob auf dem Laufenden halten!
Morgen um 7 Uhr geht es auf den 3-tägigen Ausflug in die Ostslowakei. Da die Präsentation der Fahrten auf Slowakisch war, hab ich mir leider nicht allzu viel behalten von dem, was wir so machen. Ich weiß nur, dass wir nach Kosiče fahren und in Poprad ein Hotel haben. Ich bin gespannt, was da so auf mich zukommen wird.
Vielleicht komme ich nächste Woche dazu, mal einen kleinen Videoblog zu machen, dann kann ich ein paar lustige Dinge authentischer rüberbringen und alle Leute, die mich so schrecklichst vermissen können mich nochmal in Bewegung sehen ;)
Also viele Grüße aus Bratislava, ihr hört nächste Woche dann wohl wieder von mir!